Proteste gegen Kündigung des Kurgeschäftsführers

SCHÖMBERG. Aufgebracht und wütend sind am Dienstag um die 40 Schömberger Händler und Gastronomen ins Rathaus marschiert. Grund: Sie protestierten gegen die Kündigung von Kurgeschäftsführer Torsten Zink.



Ist ein Kurgeschäftsführer nur eine Personalangelegenheit oder steht er für die Schömberger Gewerbetreibenden und Gastronomen als Garant für die Prosperität des Kurortes? Das ist die Kernfrage, um die in Schömberg nun der Streit entbrannt ist. Mit lautem Klappern auf Topfdeckeln machten Schömberger Geschäftsleute im Foyer des Rathauses gestern auf sich aufmerksam.

Sie wollen die Gründe wissen, die dazu geführt haben, Kurgeschäftsführer Torsten Zink aus dem Arbeitsverhältnis zu entlassen. So steht es auch in der Petition der Protestierer aus den Reihen des Einzelhandels, des Vereins Tourismus, Handel und Gewerbe (THG) und des Dehoga.

„Kein Kommentar“

Die gewünschte Antwort erhielten sie jedoch nicht: Bürgermeisterin Bettina Mettler war nicht da. Sie hätte einen Auswärtstermin, war von ihrer Sekretärin Andrea Kiefer zu hören. Kämmerer Volker Burger war auf Schulung. Schließlich kam Hauptamtsleiterin Evelyn Foerster: „Das ist eine Personalangelegenheit, dazu kann ich keinen Kommentar abgegeben.“ Das sei auch im Interesse des Herrn Zink. Sie könne nur die Petition der Händler entgegennehmen.

„Die Verwaltung ist für die Bürger da, nicht umgekehrt“, machte Udo Bertsch aus seinem Herzen keine Mördergrube. Das Verhalten von Bürgermeisterin Mettler und dem Gemeinderat, in dieser wichtigen Angelegenheit nicht mit Handel und Gastronomie zu reden, sei nicht korrekt. Wenn dem Kurgeschäftsführer Fehler vorgeworfen würden, müsste man ihm fristlos kündigen, nicht fristgerecht, so Bertsch. „Hat er Tafelsilber gestohlen?“, wollte sein Vater, der frühere Gemeinderat Karl-Heinz Bertsch, wissen.

Zukunft des Ortes im Blick

In der Petition der Geschäftsleute wird auch die Frage gestellt, welchen Einfluss die Gemeindekämmerei auf die Kündigungsentscheidung gehabt habe. Welche Visionen gibt es für die Zukunft Schömbergs? Welche Folgen entstehen aus der Kündigung Zinks? Und bis wann wird die Stelle neu besetzt? Alles Themen, die die Protestierer bewegen und in ihrer Petition aufgelistet sind.

„Wir möchten alle einen Gesprächstermin mit Frau Mettler und zwar noch diese Woche“, stellte Christoph Eck klar.

Als Gemeindechefin müsse sie zu der Entscheidung öffentlich stehen. „Die Bürgermeisterin muss sich dem Einzelhandel und den Gastronomen in einer separaten Sitzung stellen“, ist Bernhard Blaich als Sprecher des Einzelhandels überzeugt. Als UWV-Gemeinderat dürfe er jedoch nichts dazu sagen, so Blaich.

Nun hoffen die Schömberger Geschäftsleute, dass sie diese Woche noch Bürgermeisterin Mettler treffen und dann in einem gemeinsamen Gespräch einen Weg in eine glücklichere Zukunft in Schömberg finden.

8. Dez. 2009 Prokoph





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